SAP Commerce Cloud integriert Composable Storefront
Die SAP Commerce Cloud hat mit der Composable Storefront ein vollintegriertes Frontend spendiert bekommen. SAP löst damit die Storefront Spartacus ab. Die Composable Storefront geht komplett in die Commerce-Cloud-Lösung auf; eine freie Business-Variante ist nicht vorgesehen. Dafür steht die Storefront ohne Aufpreis sofort zur Verfügung, inkl. Enterprise-Support. Wir werfen einen Blick drauf.
Die SAP Composable Storefront basiert auf dem Open-Source-Code von Spartacus und ist, wie oben kurz erwähnt, ohne zusätzliche Kosten in der SAP-Commerce-Cloud-Lizenz enthalten. Ebenfalls inklusive ist ab sofort der spezifische Enterprise-Support, der somit ausschließlich Kund:innen der SAP Commerce Cloud vorenthalten ist.
Ebenfalls nicht unwichtig: Hinsichtlich des Framework setzt die Composable Storefront mit der Version 5.0 auf »Angular 14«. Es ist dabei wahrscheinlich, dass SAP in Kürze ein Wechsel auf die aktuellste Version Angular 15 vollzieht - sie steht seit Dezember 2022 zur Verfügung. Die wichtigsten Neuerungen, im Rahmen von Angular 14 sind laut Dokumentation:
TypeScript 4.7
Strict typing of Angular Reactive Forms
Streamlined best practices
Extended developer diagnostics
»banana-in-a-box« detection
Tree-shakable error messages
CLI enhancements
Es wird empfohlen, dass Unternehmen parallel auf die neuste Version von »Node.js« setzen – sie wird vom jeweiligen Cloud-Anbieter zur Verfügung gestellt. Da der Support für die Version node14 2023 endet, ist die SAP-Empfehlung node16.
Composable Storefront Features
Die alten bereits bestehenden Features aus Spartacus 4.3 sind Teil der neuen Composable Storefront. In der Dokumentation sind diese mit den Hinweisen »Must know« und »Changed« gekennzeichnet. Wir haben uns einige Features aus den beiden Updates 5.0 und 5.1 angeschaut und stellen diese im Folgenden kurz vor.
Bestehende Composable-Storefront Features (Must know / Changed)
Cart library
Commands and queries have been implemented in the checkout library
Order History Page Columns (Changed)
Expert Mode for Configurable Products
Bug Fixes
Neue Composable-Storefront Features (Version 5.0)
Accessibility
SAP verbessert den barrierefreien Zugang zu der jeweiligen Seite. Sogenannte »Screen Reader« sollen nun flüssiger funktionieren und Bildschirme besser auslesen können. In der neusten Version unterstützt SAP Composable Storefront die »Web Content Accessibility Guideline«, kurz WCAG 2.0-Anforderungen – inkl. Medienzugänglichkeit, Animation, Videosteuerung und einen Mindestkontrast. Zusätzlich erfüllt die Storefront bereits einzelne WCAG-Anforderungen aus der neuen Version 2.1.
Configurable Products Integration: Retract User Selections
Die Integration »konfigurierbarer Produkte« bietet generell eine Benutzeroberfläche für die Konfiguration und den Verkauf dieser Produkttypen. Ab sofort ist es zudem möglich, per »Single-Select-Attribute« einzelne Produktkonfigurationen während der Bestellung zurückzunehmen.
Quelle: SAP Dokumentation 5.0
Neue Composable-Storefront-Features (Version 5.1 – eine Auswahl)
Multi-Site Data Isolation Support
Die Composable Storefront unterstützt die Funktion zur Isolierung von Benutzerdaten, die parallel im Release 2211 von SAP Commerce Cloud eingeführt wurde. Wenn die Datenisolierung für einen Standort / eine Seite aktiviert ist, können sich Benutzer:innen nicht auf anderen Standortseiten anmelden. Voraussetzung: Die Referenzseite ist auf demselben Server.
B2B Unit-Level Orders
Autorisierten B2B-Nutzer:innen ist es erlaubt, den Verlauf sowie Details zu getätigten Bestellungen von Kolleg:innen derselben Organisation einzusehen.
Account Summaries
In die ähnliche Kerbe schlägt die Zusammenfassung der B2B-Payments. Berechtigte B2B-Kund:innen können allgemeine Informationen zum Kontosaldo, Rechnungen samt Fälligkeiten sowie dazugehörige Rechnungsdokumente einsehen.
B2B-User Registration
Jedes individuelle Shop-Frontend unterstützt B2B-Kund:innen bei der Registrierung bzw. Anmeldung. Hierfür stellt der Anbieter über die Composable Storefront ein passendes Registrierungsformular zur Verfügung. Über eine Registrierungskarte kann diese von Kund:innen beantragt werden.
S/4HANA based Order Management
Durch die enge Verknüpfung von S/4HANA mit der SAP Commerce Cloud können ab sofort voraussichtliche Liefertermine für Artikel im Warenkorb (Avis) eingesehen werden. Ebenfalls transparent zeigen sich die detaillierten Bestellübersichten für Produkte, die aus S/4HANA generiert werden.
Quelle: SAP Dokumentation 5.1
Composable Storefront und die Updates
Die SAP Composable Storefront zeigt, wie sich unterschiedliche Disziplinen zu einem System in der Cloud zusammenführen lassen. Zudem zeigt das Frontend, wie sich ein Open-Source-Projekt erfolgreich in die Enterprise-Welt der SAP migriert. Aber keine Panik; die SAP lässt Kund:innen, die zuvor auf die Storefront Spartacus setzten, nicht im Stich. Ältere On-premise-Lösungen dürfen auch weiterhin auf die Open-Source-Lösung zurückgreifen – deren Support bleibt allerdings Sache der Open-Source-Community.
Hinsichtlich der Versionierung muss man sich allerdings generell die Frage stellen, ob ein veraltetes E-Commerce-System noch konkurrenzfähig ist. Es ist aus unserer Sicht nur noch eine Frage der Zeit, dass die Cloud systemübergreifend den Standard darstellt. Ein weiterer Punkt ist die Aktualität: Composable Storefront hat die Versionsnummer 5.1 inne und ist brandaktuell dokumentiert. Spartacus steht derzeit beim Release 4.3.0; und seit Januar 2022 gab es kein großes Update mehr.
Sie haben Fragen rund um die neue SAP Composable Storefront? Sprechen Sie uns einfach an; wir beraten und begleiten Sie in die moderne Welt der SAP Commerce Cloud.
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