Powerfrau und Familienmensch – so arbeitet Patricia Gómez Herden
Patricia Gómez Herden ist seit Herbst 2011 bei Unic als Application Architect im Bereich SAP Commerce Cloud sowie in Digital-Commerce-Projekten tätig. Sie ist eine engagierte Application Engineer und Liebhaberin von Website-Architekturen. Ihr Teilzeitpensum von 75 Prozent teilt Patricia auf fünf Tage im Büro in Karlsruhe beziehungsweise im Homeoffice ein. Nebst ihren verschiedenen Rollen bei Unic arbeitet sie in ihrem Familienhaushalt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern sowie in einem ganz zauberhaften Schrebergarten.
Patricia verbringt jede freie Minute im Garten. Das Gefühl für Nachhaltigkeit gepaart mit ihrem spanischen Temperament bringt sie auch in den Projektalltag mit ein. Als Frohnatur vermag sie ihr Team auch in stressigen Situationen zu motivieren, und sie entführt es einstweilen zu einem lauschigen Grillabend.
Agilität, Herausforderungen & Alltägliches im Projektalltag
Patricia, du bist eine leidenschaftliche Webentwicklerin. Welchen Stellenwert haben Software Engineering und Software Architecture in unseren digitalen Projekten?
Patricial Gómez Herden: Die digitale Welt ändert sich schnell und kontinuierlich. Man muss in der Lage sein, sich den verändernden Technologien und den sich wandelnden gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen. In so einer Konstellation ist es vital, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um das Projekt am Leben zu halten und die notwendigen Anpassungen ohne massiven Aufwand leisten zu können.
Du agierst auf den Projekten als Application Architect. Wie müssen wir uns deine Rolle vorstellen? Welche Themen landen bei dir auf dem Screen?
Meine Rolle beinhaltet mehrere Aufgaben:
Auf der einen Seite muss ich die Ideen, die der Kunde im Kopf hat, zunächst prüfen und checken, ob und wie sie technisch machbar sind. Dann wandle ich sie in Konzepte um. Ich bin eine Art «Übersetzerin», sodass die Entwicklerinnen und Entwickler ein genaues Bild davon bekommen, wo sie anfangen können, und damit keine Punkte offen bleiben.
Auf der anderen Seite muss ich auch auf nicht-funktionale Anforderungen achten: Die Qualität muss stimmen, die Performance, das Setup und so weiter.
In der Software-Entwicklung von Unic bewegst du dich in einem agilen Umfeld. Wie fühlt sich das an?
Ist man das erste Mal Teil eines agilen Projekts, muss man seine Denkweise ändern. Man fängt an zu laufen, ohne den Weg genau zu kennen. Anstatt alles im Vorfeld bis auf den letzten Millimeter zu planen, gibt es Raum für Improvisation, und man kann schnell reagieren, wenn der Plan nicht zu 100 % passt. Das will ich nicht mehr missen. Selbst in meinem Privatleben habe ich gelernt, die Ziele kleiner zu halten und diese zu priorisieren.
Welche Herausforderungen erlebst du heute in deinem Arbeitsumfeld?
Aktuell ist es vor allem aufgrund der Corona-Krise sehr schwierig, die Arbeit mit der Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen. Im normalen Alltag ist es wichtig, die Kommunikation mit allen Stakeholdern aufrechtzuerhalten und diese zu verstehen: Der Fachbereich kennt am besten seine Kunden. Die DevOps seine Systeme. Der Entwickler den Code. Nur wenn man den ganzen Kontext betrachtet, kann man die richtigen Entscheidungen treffen.
Worauf möchtest du in deinem Arbeitsalltag nicht mehr verzichten?
Ich geniesse es, mit Kunden in Kontakt zu stehen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Es gibt immer wieder Momente, in denen man gemeinsame Erfolgserlebnisse feiern kann:
Wenn wir gravierende Probleme analysieren und eine Lösung finden.
Wenn wir einen Kunden beraten und Vorschläge bringen, die er vorher gar nicht in Betracht gezogen hat.
Wenn wir während eines Reviews glückliche Gesichter im Fachbereich sehen.
Dieses Adrenalin birgt schon einen gewissen Suchtfaktor.
Veränderungen & Innovationen im Software Engineering
Du bist im Oktober 2011 als eine der ersten Unic-Mitarbeiterinnen in Karlsruhe gestartet. Wie hast du über diese vielen Jahre die Entwicklungen am Standort Karlsruhe miterlebt?
Karlsruhe ist hervorragend gewachsen und konnte in dieser Zeit eigene Projekte heranziehen. Der Mitarbeiterzuwachs und die kontinuerlichen Weiterbildungen haben dafür gesorgt, dass wir heute ein gutes und verteiltes Know-how haben. Seit 2012 ist Unic auch mit einem Standort in München vertreten, weshalb wir die Synergien zwischen den Standorten nutzen können.
Welche Veränderung von Webentwicklung im Allgemeinen hast du über die letzten Jahre festgestellt? Wohin wird die Reise gehen?
In der Softwareentwicklung hat sich generell vieles geändert. Zum Glück wird das Thema «Qualität» wahrgenommen: Man hat festgestellt, dass es sich lohnt, in die Qualität von Weblösungen zu investieren. Auch zum Thema Sicherheit und Datenschutz gab es zahlreiche Änderungen. Aktuell erleben wir die Reise in die Cloud.
Welche Innovationen siehst du in den nächsten Monaten im Bereich Software Engineering auf uns zukommen? Wie gehen wir bei Unic damit um?
Ich denke, die Corona-Krise wird einen noch größeren Sprung in die digitale Welt mit sich bringen. Es hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, auch bei physischer Trennung verbunden und menschlich zu bleiben. Dafür sind wir perfekt ausgerüstet! Nicht umsonst lautet der Unic-Claim: «Wir machen Digitales menschlich.»
Was macht eine erfolgreiche Projektarbeit in einem interdisziplinären Team aus Sicht Backend sowie aus Sicht Frontend aus?
Kein Projekt ist gleich. Das ist wichtig, um unsere Arbeit zu verstehen. Viele Faktoren machen den Unterschied: die Anforderungen, die Team-Konstellationen, die Infrastruktur, die Endkunden und so weiter. Gäbe es eine Zauberlösung, wäre unsere Job viel leichter, aber auch deutlich langweiliger!
Familie, Diversity & Holacracy
Während deiner Zeit bei Unic ist deine Familie entstanden. Du warst zweimal im Mutterschaftsurlaub. Wie hast du Unic in dieser Zeit erlebt und was schätzt du besonders daran?
Die Unic-Familie ist mit der Zeit gewachsen. Es gibt inzwischen viele Papas und Mamas unter uns. Das macht die Atmosphäre sehr familiär und verständnisvoll.
Ich war zwar jeweils ein Jahr in Elternzeit, aber du vergisst Unic nicht – und Unic vergisst dich ebenfalls nicht. Ich bekam nette Post zu besonderen Anlässen wie zum Beispiel an Weihnachten oder zum Geburtstag und wurde regelmässig zu Team-Events eingeladen, sogar zur Weihnachtsfeier! Leider ist es immer schwierig, mit einem Baby daheim unterwegs zu sein, aber ich bin immer wieder ins Büro gekommen, um die Leute zu besuchen. Ich habe sie so vermisst!
Der Wiedereinstieg verlief auch einwandfrei. Keiner hat von mir erwartet, dass ich sofort startbereit bin, und meine Rolle habe ich auch zurückbekommen. Den höchsten Druck habe ich mir selbst gemacht!
Aktuell arbeitest du in einem Teilzeitpensum von 75 %. Wie gelingt es dir, all die vielfältigen Aufgaben als Mutter und Software Architect erfolgreich unter einem Hut zu bringen?
Drei Punkte helfen massiv, um Arbeit und Familie zu vereinbaren:
Das Unic-Büro ist sehr zentral gelegen, sodass wir keine lange Anfahrzeiten benötigen.
Die Flexibilität bei den Arbeitszeiten sowie das Homeoffice sind vital, wenn ein Kind krank ist oder zum Kinderarzt muss.
Die Papas. Es ist schön zu sehen, dass mehrere männliche Kollegen bei uns auch in Teilzeitpensen arbeiten, um sich die Last zu teilen.
Diversity & Inclusion ist in aller Munde. Wie geht Unic damit um und wie erlebst du die Kultur von Unic bei diesem Thema?
Als gebürtige Spanierin gehöre auch ich zu der kunterbunten Mischung bei Unic. Beim Bewerbungsprozess von Unic wird nicht nur auf das Wissen eines Bewerbers oder einer Bewerberin, sondern auch auf seine oder ihre Wesensart geachtet. Wir sind alles Menschen, die zusammenarbeiten und zusammenpassen. So ein gutes Klima habe ich selten erlebt. Wir sind Freunde. Und ehemalige Arbeitskolleginnen und -kollegen bleiben auch Freunde.
Seit über drei Jahren sind wir mit dem Organisationssystem Holacracy unterwegs. Wie spielen Projektalltag und Holacracy in der Praxis zusammen?
Holacracy hat im Projektalltag für mich nicht viel geändert. Unic war immer sehr transparent in der Kommunikation, sodass jeder und jede sich ein Bild vom Status der Firma machen konnte. Nun haben wir zusätzlich ein Stück mehr Verantwortung. Dabei ist mir bewusst geworden, dass jeder einzelne Mensch und jede Rolle ein wichtiger Teil vom Ganzen ist. Das motiviert mich, das Beste zu geben und gemeinsam erfolgreich zu werden.
Blick über die Schultern
Es sind die Menschen, die Unic ausmachen und vorantreiben. Die Rubrik «Blick über die Schultern» gibt einen Einblick, was unsere Expertinnen und Experten auszeichnet. Sie stellen nicht nur ihr Fachgebiet vor, sondern zeigen uns ihre ganz persönlichen Perspektiven und erzählen uns, was sie antreibt und was sie fasziniert.