Die Ära der Plattformökonomie: Lerneffekte für B2B-Unternehmen
Die Digitalisierung hat eine neue Wirtschaftsform etabliert: die Plattformökonomie. Was ursprünglich von B2C-Unternehmen wie Amazon, Uber oder AirBnB perfektioniert wurde, bietet heute wertvolle Impulse für produzierende Unternehmen mit B2B-Fokus. Welche Schlüsselattribute erfolgreicher Plattformen können B2B-Unternehmen für ihre eigene digitale Transformation nutzen? Und wie lassen sich diese konkret in der Praxis umsetzen?
Die fünf Erfolgsbausteine der Plattformökonomie
In einer zunehmend vernetzten Welt ist es auch für Ihr Unternehmen unverzichtbar, die Prinzipien der Plattformökonomie zu verstehen und in Ihre Geschäftsstrategie zu integrieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Alexander Graf, Autor und Entrepreneur, hat in seinem Buch «Gewinnen in der Plattformökonomie» fünf zentrale Attribute identifiziert, die erfolgreiche Plattformen auszeichnen. Wir haben es für Sie gelesen und die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst, denn diese lassen sich gerade aus B2B-Perspektive gewinnbringend interpretieren:
1. Einzigartigkeit des Angebots und optimale Customer Experience
Ihr größter Trumpf als B2B-Unternehmen? Ihre durch Forschung und Entwicklung geschaffene Produkteinzigartigkeit. Während reine Händler oft austauschbar sind, haben Sie als Hersteller ein Alleinstellungsmerkmal. Um diesen Vorteil voll auszuspielen, braucht es allerdings mehr als nur ein gutes Produkt – die Informationsbereitstellung und kundenorientierte Angebote müssen ebenso überzeugen.
Wie steht es bei Ihnen um Ihr Produktinformationsmanagement (PIM)? Bieten Sie Ihren Kund:innen benutzerfreundliche Produktkonfiguratoren und maßgeschneiderte Lösungen, die sich an deren konkrete Bedürfnisse anpassen lassen? Eine exzellente Customer Experience wird zunehmend zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal – auch im B2B-Bereich.
2. Unabhängigkeit vom eigenen Produktsortiment
Als Hersteller sind Sie naturgemäß an Ihr Produktsortiment gebunden. Doch haben Sie schon über strategische Partnerschaften nachgedacht, um Ihr Angebot zu erweitern? Die Plattformökonomie lehrt uns: Ein breiteres Sortiment ohne zusätzliche Lagerhaltungskosten ist möglich – sei es durch Kooperationen, als Marktplatzanbieter oder im Rahmen von Streckengeschäften (Dropshipping).
Eine wichtige Daumenregel für die Zukunft: Der Kund:innenzugang, beispielsweise über ein One-Stop-Shop-Kundenportal, wird noch wichtiger als die bloße Erhöhung der Fertigungsbreite und -tiefe. Ihr Portal sollte Ihren Kund:innen alles Wichtige für deren Problemlösung aus einer Hand bieten.
3. Beschleunigte Geschäftsmodellentwicklung durch Modularität
In einer schnelllebigen digitalen Welt können Sie es sich nicht leisten, Jahre an neuen Geschäftsmodellen zu feilen. Die Plattformökonomie inspiriert, neue Ansätze schnell zu entwickeln und zu testen. Der Schlüssel liegt in der Wiederverwendung bewährter Geschäftsbausteine (Composable Business) und flexibler IT-Komponenten (Composable Applications).
Dieser modulare Ansatz ermöglicht Ihnen, Ressourcen effizient zu nutzen und die Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen zu beschleunigen. Unser Business Model Canvas bietet übrigens ein hervorragendes Werkzeug, um die grundlegenden Zusammenhänge Ihres Geschäftsmodells zu diskutieren und neu zu verorten.
4. Skalierbarkeit durch moderne IT-Architektur
Historisch gewachsene, monolithische IT-Systeme stellen für viele B2B-Unternehmen ein Hindernis bei der Skalierung dar. Plattformunternehmen hingegen setzen auf moderne, cloudbasierte Architekturen, die globale Expansion ermöglichen.
Auch für Sie führt der Weg zu mehr Skalierbarkeit über eine zukunftsfähige IT-Architektur. Am Anfang steht eine klare Architekturvision – der Weg dorthin führt in der Regel über mehrere, auf Ihre Ressourcensituation abgestimmte Initiativen. Die Investition lohnt sich: Sie verbessern nicht nur Ihre Fähigkeit zur Skalierung, sondern erschließen auch internationale Märkte effizienter.
5. Daten als strategische Ressource nutzen
Im B2B-Geschäft dominieren oft persönliche Sales-Teams und komplexe ERP-Systeme wie SAP S/4HANA die Kundenbetreuung. Doch digitale Daten gewinnen zunehmend an Bedeutung – besonders wenn es darum geht, das Kaufverhalten und die Bedürfnisse der Kund:innen entlang der gesamten Customer Journey zu verstehen.
Die Herausforderung besteht darin, digitale und persönliche Interaktionen so zu verknüpfen, dass ein nahtloses Kundenerlebnis entsteht. Binden Sie Ihre Kund:innen aktiv in die Gestaltung solcher Customer Journeys ein und denken Sie Datengewinnung und -management ganzheitlich – im Sinne eines wertegetriebenen Datenmanagements.
Nutzen Sie diese Chancen für Ihr B2B-Geschäft
Die Kombination der fünf Schlüsselattribute – Einzigartigkeit, Unabhängigkeit, Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Datennutzung – ermöglicht es Ihnen, effizienter zu arbeiten, Ihr Angebot zu erweitern und neue Märkte zu erschließen.
Der erste Schritt? Eine ehrliche Bestandsaufnahme: Wo steht Ihr Unternehmen in Bezug auf die fünf Erfolgsbausteine der Plattformökonomie?
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© Bild: Adrian Sulyok, Unsplash